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Fahrtensegeln


Friesland mit unserer Lanaverre L17 "Le Cornichon" Ende August 2019
Besatzung: Heide und Reinhard, neu an Bord Hund Snoopy, unser Bootsmann

Nach mehreren Jahren haben wir uns nochmal entschlossen, mit dem eigenen Jollenkreuzer nach West-Friesland in den Niederlanden zu fahren, um dort eine Rundtour über die westfriesische Seenplatte zu starten. Von Saarbrücken-Dudweiler bis zum Starthafen It Soal in Workum hatten wir eine Anfahrt von 570km mit Reisemobil und Boot auf dem Trailer zu überbrücken. Dort angekommen bauten wir unser Boot auf.

Hier konnten wir Essen (Übernachten im Boot oder Auto) und das Boot am nächsten Morgen ohne Probleme ins Wasser slippen. Wenn man unterwegs ist, kann der Wagen und Trailer in einem abgesperrten Gelände für diese Zeit gegen ein geringes Entgeld abgestellt werden.
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Den ersten Tag machten wir eine kürzere Fahrt aufs Ijsselmeer bis Hindeloopen, um zu testen, ob noch alles funktioniert, nichts fehlt und vor allem der Hund keine Probleme macht. Alles positiv, es kann also los gehen

Einen Tag später verlassen wir Workum durch die Schleuse und 3 Brücken Richtung Heeger Meer. Die Gebühr für die Durchfahrt wird in der Schleuse erhoben und beträgt 5 Euro.
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Übrigens besteht an vielen Stellen im Heeger Meer die Möglichkeit anzulegen um zu pausieren oder sogar für 24 Stunden zu übernachten.
Der Wind erlaubt, daß wir unter Segel Fluessen und Heeger Meer machen können. Snoopy fühlt sich wohl.
Wir machten eine kleine Rast und fahren anschließend durch einen kleineren Kanal bis ins Slooter Meer. Hier kann man einen Abstecher nach Balk zum promenieren oder Kaffee trinken mit "Appelgebak" machen usw. Wir segelten weiter bis Slooten, wo wir im Hafen einen Liegeplatz zum Übernachten bekamen und in einem zünftigen Speiselokal des Ortes unser Abendessen auf der Terrasse mit Blick zur Straße einnahmen. Slooten ist ein idyllischer Ort mit den üblichen kleinen Backsteinhäusern, Kirche, Steinbrücke, einem Hafen und einer Windmühle. Nicht zu vergessen: der Pranger.
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Am nächsten morgen geht’s weiter von Slooten ins Brandemar und Groote Brekken. Anschließend Prinses Margriet Kanaal auf dem wir uns zwischen den großen Fracht-Schiffen ziemlich verloren und winzig vorkamen.
Spannenburg(Brücke), weiter durchs Koevorder Meer, am Ende nach Osten. Alle Brücken, welche nicht hoch genug sind, werden auch für kleinere Segelboote hochgefahren und der Straßenverkehr wird durch Ampelanlagen geregelt. Es gibt auch eine Eisenbahndrehbrücke, bei der man sich zum Durchfahren und passieren an einem Klingelknopf am Poller anmelden muß. Es geht durchs Langwarder Wielen nach Joure. Auch ein schöner Hafen im Ort. Wir übernachten hier. Meldung beim Hafenmeister, der weist uns einen Platz zu und erklärt uns die örtlichen Anlagen. 10 bis 12 Euro sind in der Regel die Übernachtungsgebühren mit unserem Boot.
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Joure ist ein Ort mit einer langen Einkaufsstraße und hält Alles bereit, was ein Segler und Reisender brauchen könnte. Zu erwähnen ist hier insbesondere die "Eisfabrik" (Aus unserer Sicht ein Spitzeneis). Am nächsten Tag geht’s wieder nördlich zurück, Langwarder Wielen, Kanal Alde Wei, Goaiingarypster Puollen.
Von hier aus gibt es viele Möglichkeiten weiterzufahren oder festzumachen. Eine entsprechende Revierkarte und Bordkompass sind unverzichtbar. Wir entscheiden uns dafür, nach Akkrum zu schippern und dort zu übernachten. Eine gute Entscheidung. Es ist wieder einer der schönen kleinen Orte in Friesland mit einem kleinen Passantenhafen hinter der Brücke. Abendessen in einer Kneipe zum Krippes? War auch in Ordnung. Akkrum war unser weitester Punkt.   Am nächsten Tag geht es zurück. Wenn immer möglich, wird gesegelt. Durchs Sneeker Meer, diesmal an Sneek vorbei. Bei so vielen Ausfahrtmöglichkeiten und Kanalverbindungen muß man sehr gut navigieren, um wirklich dorthin zu kommen wo man auch hin möchte. Wir fahren Modderige, Westerbregesleat zum Prinses Margriet Kanaal und wollen nach Woudsend-Koevordermeer – Richtung Süden. Wir hatten aber übersehen, daß es da eine feste Brücke gibt (Welleburg H17 W70). Da kommen wir nicht durch ohne Mast zu legen. Da wir darauf keine Lust hatten, Motor an und zurück. Prinses Margriet Kanaal, Groote Brekken, Hjerringsleat, Brandemar, Waldslead, Sloten, Slotermeer nach Woudsend.
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Es war eine lange Tour. Der Hafenmeister hatte schon Feierabend und so haben wir uns selbst einen Anlegeplatz für die Nacht gesucht. Zum Abendessen haben wir uns dann in einer Pizzeria natürlich mit einer Pizza belohnt. Gemeldet haben wir dann morgens. Da uns der Ort auch gut gefällt, bleiben wir noch eine Nacht.
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Auch Snoopy war in Rettungsweste und behielt die Nerven. Bei, für unser Boot, mal wieder grenzwertigen Bedingungen schaffen wir uns unter Motor zum Ausgangshafen Workum und sind froh, daß Alles ohne größere Komplikationen ausgegangen ist. Boot aus dem Wasser slippen, reinigen, abbauen und für die Heimfahrt alles vorbereiten, Abendessen diesmal in dem nahegelegenen Campingrestaurant. Morgens beim Hafenmeister melden und die angefallenen Gebühren bezahlen (günstig). Abfahrt.   Eine Sache noch: Da unser Hafen, wo wir hinmußten Richtung Ijsselmeer lag, hat uns ein Brückenwärter an dem wir vorbei kamen, für verrückt erklärt und uns den "Vogel" gezeigt. Er nahm wohl an, daß wir mit unserem kleinen Boot bei diesem Sauwetter "raus" wollten. Na ja, Irren ist menschlich. Auch der Schleusenwärter hat uns belehrt, wir haben ihm aber versichert, daß wir nur in unseren Hafen wollten.

  Heide, Reinhard und Snoopy
Der nächste Tag wird mit einer kleinen Strecke ins Heeger Meer begonnen. Wir merken bald, daß der Wind auffrischt und suchen den nächsten Hafen (Heegerwal) auf. Nachts sehr windig und regnerisch. Wetter: Wind 4-5 Beaufort und Regen. Da die Vorhersage für den nächsten Tag noch schlechter werden soll (Wind 5‑6 Beaufort) entschließen wir uns morgens zu einem vermeintlich günstigen Moment in Regenklamotten den Hafen zu verlassen.
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